TY - CHAP
T1 - Zum Verhältnis von Eigenname und Lexikon
AU - Schildberg-Schroth, Gerhard
PY - 1987
Y1 - 1987
N2 - Oft genug wird der Eigenname (Nomen proprium) ebenso wie der Gattungsname (Nomen appellativum) zwar der Wortklasse der Nomina resp. Substantive zugeordnet, zugleich jener doch als in einem Sonderstatus befindlich betrachtet. Neben formal-semiotischen Eigenschaften wird dabei insonderheit auf die Semantik des Eigennamens rekurriert, die als spezifisch, weil vermeintlich als lediglich enzyklopädisch begründet erscheint. In diesem Zusammenhang ist nicht zuletzt auf die mit der dem Eigeannamen zugeschriebenen Individualsierungsfunktion verknüpften Formel "individuum est ineffabile" hingewiesen worden. In dem vorliegenden Beitrag liefert indes genau die Betrachtung der Implikationen dessen, was "ineffabile" bei der Interpretation von Zeichen jedweder Art, eingeschlossen die des Gattungsnamens, Anlass zu einer Revision. Unter Beizug diverser Beispiele zeigt sich, dass die Semantik des Gattungsnamens durchaus nicht anders funktioniert, sich also nicht etwa nicht als "ineffabile" darstellt, mithin die Dichotomie von lexikalisch-sprachlicher versus historisch-enzyklopädischer Bedeutung nicht sinnvoll zu behaupten ist. Und dies mit der Konsequenz, dem Eigennamen ebenso wie dem Gattungsnamen (sowie allen anderen sprachlichen Zeichen) einen Platz im Lexikon in gleichsam natürlicher weise zuschreiben zu sollen. Unberührt hiervon bleibt, natürlich, die Frage nach den Zwecken, wie sie mit der Verlegung eines Lexikons je verfolgt werden und von hier nicht erörterten gesellschaftlich praktisch-didaktischen Momenten bestimmt sind.
AB - Oft genug wird der Eigenname (Nomen proprium) ebenso wie der Gattungsname (Nomen appellativum) zwar der Wortklasse der Nomina resp. Substantive zugeordnet, zugleich jener doch als in einem Sonderstatus befindlich betrachtet. Neben formal-semiotischen Eigenschaften wird dabei insonderheit auf die Semantik des Eigennamens rekurriert, die als spezifisch, weil vermeintlich als lediglich enzyklopädisch begründet erscheint. In diesem Zusammenhang ist nicht zuletzt auf die mit der dem Eigeannamen zugeschriebenen Individualsierungsfunktion verknüpften Formel "individuum est ineffabile" hingewiesen worden. In dem vorliegenden Beitrag liefert indes genau die Betrachtung der Implikationen dessen, was "ineffabile" bei der Interpretation von Zeichen jedweder Art, eingeschlossen die des Gattungsnamens, Anlass zu einer Revision. Unter Beizug diverser Beispiele zeigt sich, dass die Semantik des Gattungsnamens durchaus nicht anders funktioniert, sich also nicht etwa nicht als "ineffabile" darstellt, mithin die Dichotomie von lexikalisch-sprachlicher versus historisch-enzyklopädischer Bedeutung nicht sinnvoll zu behaupten ist. Und dies mit der Konsequenz, dem Eigennamen ebenso wie dem Gattungsnamen (sowie allen anderen sprachlichen Zeichen) einen Platz im Lexikon in gleichsam natürlicher weise zuschreiben zu sollen. Unberührt hiervon bleibt, natürlich, die Frage nach den Zwecken, wie sie mit der Verlegung eines Lexikons je verfolgt werden und von hier nicht erörterten gesellschaftlich praktisch-didaktischen Momenten bestimmt sind.
M3 - Kapitel
SN - 9519498141
T3 - Fennistica
SP - 116
EP - 141
BT - Fennistica festiva in honorem Göran Karlsson septuagentari
A2 - Koski, Mauno
A2 - Lähdemäki, Eeva
A2 - Häkkinen, Kaisa
PB - Åbo Akademi University Press
CY - Åbo
ER -